Analysieren und untersuchen:
Wichtige Bestandteile oder Eigenschaften auf eine bestimmte Fragestellung hin herausarbeiten. Untersuchen beinhaltet ggf. zusätzlich praktische Anteile.

Aufgabe: Analysiere das Scheinputzverhalten der Mandarinentenerpel unter Einbeziehung des vorliegenden Materials.


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Fotos A (teilweise bearbeitet): Das ritualisierte Scheinputzen des Mandarinentenerpels an Land und im Wasser.
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Fotos B: Antrinken und Scheinputzen des Erpels (Fotos von oben nach unten: Antrinken; Hochreißen des Schnabels; Scheinputzen; Zurückgezogener Kopf nach Scheinputzen; End- /Ausgangsstellung).


Informationstext:
Antrinken und Scheinputzen sind bei den Mandarinenten zu einer „gekoppelten Bewegungsfolge geworden“ (LORENZ, 1966, S.103). Beim Scheinputzen betippt der Mandarinentenerpel „von innen her die große rostrote innerste Armschwinge, die während jeglicher Balzerregung gleich einem Segel hoch emporragt. Besonders häufig bringt der Erpel die Antrink-Scheinputz-Bewegung, wenn er neben seiner Ente am Ufer steht “ (LORENZ, 1966, S.103).
Beim Scheinputzen handelt es sich vermutlich um eine Figur des Repräsentierens, was während der Balz und ggf. auch zur Arterkennung dient. Dem Scheinputzen geht stets das Antrinken voraus. Beide Figuren sind Rituale, die während des Gruppenspiels der Mandarinenten zu beobachten sind.

Schritte 1: Arbeite wichtige Einzelaspekte konkret heraus. Im Zentrum der Betrachtung steht das Scheinputzen.

Einzelheiten zum Scheinputzen
Das Scheinputzen:

  • wird bei Erregung gezeigt,
  • ist mit dem Antrinken gekoppelt,
  • wird häufig neben dem Weibchen stehend gezeigt,
  • wird während des Balzens gezeigt und ist ritualisiert;
Genaueres zur Figur „Scheinputzen“: Bei dieser Figur wird die Innenseite bestimmter Federn angetippt.

Schritt 2: Nun sind die Zusammenhänge zu verdeutlichen.
Dazu vergleichst Du die Textinformationen mit den Bildern.

Bilder und Aussagen von LORENZ lassen Unterschiede im Hinblick der angetippten Federinnenseite erkennen. Die Momentaufnahmen verdeutlichen, dass beim Scheinputzen kurz die Innenseite eines angehobenen, zusammengeklappter Flügels mit dem Schnabel berührt wird. Im Text ist hingegen zu lesen, dass der Erpel die rostrote innerste Armschwinge berührt.

Schritt 3: Fasse nun die Ergebnisse Deiner Analyse zusammen.
Das Scheinputzen ist ein Balzritual, das bei Erregung und im Zusammenhang mit dem Antrinken gezeigt wird. Anhand der Fotos lässt sich die Aussage von LORENZ, dass hierbei das rostrote emporstehende Segel angetippt wird, widerlegen. Dennoch wird deutlich, dass der Erpel mit seinem Schnabel kurzzeitig Federn berührt und in dieser Situation seinen Kopf vom Weibchen abwendet, um ggf. sein Segel in den Mittelpunkt ihres Sichtfeldes zu rücken.



Literatur:
Lorenz, Konrad: Über tierisches und menschliches Verhalten. Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre. Band II. Gesammelte Abhandlungen. München S. 1965, S. 103.